Food Safety

24.03.2023 | Sesotec

Warum End-of-Line Inspektion nicht genug ist

Kontrollpunkte (CP) und insbesondere kritische Kontrollpunkte (CCP) zu identifizieren und zu beherrschen, sind wichtige Aspekte der Lebensmittelsicherheit.



Dabei werden häufig die Schwerpunkte auf kritische Kontrollpunkte und insbesondere auf die End-of-Line Inspektion gelegt. Die Bedeutung vorgelagerter Kontrollen darf aber nicht unbeachtet bleiben, um sowohl die Produktqualität als auch die Profitabilität gewährleisten zu können. In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen CPs und CCPs und gehen auf die Wichtigkeit und Vorteile einer durchgehenden Kontrolle der ganzen Produktionslinie ein.

 

Was ist ein Kontrollpunkt (engl. Control Point – CP)?

CPs sind konkrete Arbeitsschritte in der Prozesskette, die regelmäßig überprüft werden, um die spezifischen Eigenschaften eines Lebensmittels sicher zu stellen.

Sie sind spezifische Punkte entlang der Linie (vom Wareneingang bis zum Warenausgang) in einem Herstellungsprozess, an denen eine Kontrolle oder Überwachung durchgeführt werden kann, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Sie sind Prozesspunkte, an denen kein erhöhtes Gefährdungsrisiko vorliegt und die durch allgemeine Hygiene- und Qualitätsmaßnahmen kontrolliert werden können. Ob und welche Kontrollen an diesen Punkten vorgenommen werden, obliegt im Allgemeinen der Entscheidung des Herstellers.

Ein Beispiel für einen CP ist die Rohstoffkontrolle beim Wareneingang eines Müsliherstellers: Die zugelieferten Nüsse werden mit einem Röntgeninspektionssystem für Schüttgüter untersucht, um Fremdkörper (Metalle, Steine) zu finden.

 

Was ist ein kritischer Kontrollpunkt (engl. Critical Control Point - CCP)?

CCPs sind unverzichtbare Prozessschritte, an denen es möglich und entscheidend ist, eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit zu verhindern, zu beseitigen oder auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. Kritische Kontrollpunkte sind Prozesspunkte, an denen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ein bestimmtes Gefahren-/Gesundheitsrisiko zu vermeiden oder zu verringern.

Es ist wichtig, kritische Punkte im Lebensmittelherstellungsprozess zu identifizieren, damit geeignete Kontrollmaßnahmen zur Verringerung des Kontaminationsrisikos ergriffen werden können. Es ist sozusagen der letzte Schritt zur Kontrolle, Vermeidung oder Beseitigung eines Kontaminationsrisikos.

CCPs sind nur dann nützlich, wenn sie regelmäßig überwacht werden. Daher ist es nicht nur notwendig, diese Punkte zu identifizieren und kritische Grenzwerte für jeden einzelnen festzulegen, sondern auch Daten zu sammeln und zusammenzustellen, um die Prozesse zu überwachen und festzustellen, wann eine gefährliche Situation eintritt.

Ein Beispiel für einen CCP ist beim Warenausgang eines Müsliherstellers: End-of-Line Kontrolle der fertigen Verpackungen mit ausgewählter Fremdkörperdetektionstechnologie (Röntgeninspektionssysteme oder Metallsuchsysteme), um Fremdkörper zu finden, die möglicherweise im Herstellungsprozess ins Produkt gelangt sind.

 

Die Bedeutung von Fremdkörperdetektion End-of-Line


Die Identifizierung von Kontrollpunkten und kritischen Kontrollpunkten (CCPs) ist wichtig für die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit. Der „End-of-line-Kontrollpunkt“ wird allgemein als der wichtigste kritische Kontrollpunkt angesehen. Dies ist insofern richtig, als eine physikalische Kontamination nach diesem Punkt in der Regel ausgeschlossen werden kann. Er ist daher entscheidend für die Qualität des Endprodukts und die Sicherheit des Verbrauchers.

 

Warum ist End-of-Line Fremdkörperdetektion nicht genug?

Die Kontrolle am Ende der Produktionslinie ist, wie oben beschrieben, einer der wichtigsten Punkte, wenn es um Lebensmittelsicherheit geht und Basisanforderung von Lebensmittelstandards wie IFS. Eine ausschließliche Fokussierung hierauf lässt jedoch wichtige Faktoren wie Wirtschaftlichkeit/Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sowie die Rückverfolgbarkeit von Kontaminationsquellen außer Acht. 




Erfolgt die Fremdkörperdetektion bereits vor und während des Produktionsprozesses, ist dies mit vielen Vorteilen verbunden:

1. Fremdkörper, wie zum Beispiel Metalle, Glas, Knochen und vieles mehr, können frühzeitig aussortiert werden, bevor sie durch Mühlen und andere Zerkleinerungsmaschinen in unzählige kleine Splitter zerlegt werden, die dann eventuell zu klein sind, um später in der Endkontrolle noch erkannt zu werden.

2. Kostspielige Schäden an nachfolgenden Mahlanlagen, Extrudern und Kalanderwalzen, die zu zusätzlichen Verunreinigungen führen können, werden vermieden.

3. Treten Verunreinigungen auf, bietet die Fremdkörperdetektion vor und während des Produktionsprozesses effektive Ansätze für die Ursachenforschung (Lieferanten, Chargen, Maschinen, Zeitpunkte, Häufigkeitsverteilungen).

4. Werden Verunreinigungen in Lebensmitteln erst am Warenausgang (End-of-Line) erkannt, müssen fertige Produkte und oft die gesamte Charge entsorgt werden. Die produzierten Lebensmittel werden „grundlos“ verschwendet. Dies gilt im Übrigen auch für die verwendeten Verpackungen. Bei einer frühzeitigen Erkennung von Fremdkörpern müssen ggf. nur unvollständige Produkte oder einzelne Zutaten entsorgt werden, was einen erheblichen Beitrag zur Ressourcenschonung (Rohstoffe, Verarbeitungsprozesse, Energie, Verpackung etc.) darstellt.

5. Durch die Früherkennung von Verunreinigungen können auch Wertschöpfungsverluste vermieden werden. Wenn fertige, verunreinigte Produkte entsorgt werden müssen, sind bereits viele Ressourcen (Zeit, Rohstoffe, Energie etc.) in das Produkt geflossen. Werden Fremdkörper rechtzeitig erkannt, müssen diese Ressourcen nicht eingesetzt werden. Kosten für die Entsorgung ganzer Produkte entfallen. Dies erhöht die Effizienz und Profitabilität.

 

Fazit

Die Untersuchung bereits verpackter Lebensmittel mit Fremdkörperdetektoren gehört bei Lebensmittelherstellern zum Standard der Fremdkörperkontrollroutinen. Eine Risikoanalyse zeigt jedoch in der Regel, dass Verunreinigungen viel früher erkannt und effizient vermieden werden können. Verunreinigungen können aus den unterschiedlichsten Quellen und Prozessschritten stammen: eingehende Rohstoffe, Sieb- und Messerbruchstücke, beschädigte Maschinen, Unachtsamkeit des Bedieners oder Maschinenverschleiß. Der Anteil an aussortierten Waren oder Verpackungen kann erheblich reduziert werden, wenn bereits die Rohstoffe im Wareneingang oder die Produkte während des Produktionsprozesses mit einem Inspektionsgerät untersucht werden.

Die Fremdkörperinspektion sollte sich durch den gesamten Produktionsprozess ziehen, vom Wareneingang, über die Verarbeitung, bis hin zum Warenausgang. Nur so kann die Lebensmittelindustrie sichere Lebensmittel produzieren, die Verschwendung von Ressourcen vermeiden und damit die Wirtschaftlichkeit sichern.

Experten für Inspektionssysteme wie Sesotec bieten innovative und hochempfindliche Fremdkörperdetektoren für alle kritischen Kontrollpunkte im Produktionsprozess.

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